Wir alle kommen mit einem angeborenen, unbewussten Drang zum Gehen und zum Sprechen auf die Welt, kombiniert mit einer Vielzahl von Reflexen, den sogenannten Frühkindlichen Reflexen, die der Reihe nach auftreten und sich entfalten. Sie sorgen dafür, dass wir lernen uns zu bewegen, dass wir auf dem Bauch robben, unseren Kopf heben, dass wir krabbeln, etc.
Sobald ein Reflex seine Aufgabe erfüllt hat, wird er integriert, das heisst gehemmt. Aus einer unwillkürlichen Bewegung wird somit eine bewusst gesteuerte Bewegung. Bis zum 18. Lebensmonat sollten alle Reflexe vollständig integriert sein und in die sogenannten Haltungsreflexe übergeführt werden, die ein Leben lang benötigt werden.
Gelingt diese Integration nicht, bzw. falls der Reflex immer noch aktiv ist (wenn auch nur teilweise), so kann es die Entwicklung und das Leben des betroffenen Menschen auf unterschiedlichste Weise beeinträchtigen.
Beispiele für nicht abgeschlossene Reflexintegration:
- Ungenügende Hand-Augenkoordination
- Störungen in der visuellen oder auditiven Wahrnehmungsverarbeitung
- Konzentrationsprobleme
- Haltungsfehler
- Orientierungs-Probleme
- Sprachliche Probleme
- Soziale und/oder emotionale Kompetenzen
- Lern- und Teilleistungsstörungen
Anwendung in der Praxis
- Neurologische Tests und Beurteilung
- Aktivierung und Integration der Reflexe